Das Review zur Nikon FM kommt aufgrund des Erscheinungstermins der Kamera sicherlich ein „paar“ Jahre, eher Jahrzehnte zu spät und damit eigentlich genau richtig. 1977 – die „Landshut“ der Lufthansa wird entführt, der erste Teil der Star Wars Saga „Krieg der Sterne“ kommt in die Kinos, Niki Lauda wird Formel-1 Weltmeister und die Rock´n Roll Legende Elvis Presley geht in die Unendlichkeit ein.
..und mit einem MD-12 Winder
1977 ist auch das 60-jährige Firmenjubiläum von Nippon Kogaku in Japan. Nikon präsentiert hierzu keine hochgezüchtete Systemkamera, sondern die Nikon FM. Eine Besonderheit, das Modell ist die erste konstruierte Kamera für das AI-System.
Bei der FM handelt es sich um eine Neukonstruktion einer vollmechanischen Spiegelreflex und Nachfolger der Modellreihe der Nikkormat. Diese bietet mit einem vertikalen Verschluss aus Metalllamellen Verschlusszeiten von Bulb, 1s bis 1/1000.
Die Nikon FM war bei Ihrer Einführung mit fast 600,- DM ohne Objektiv nicht billig. Dennoch war die Kamera die „günstigere“ Alternative zur professionellen Nikon F2, ohne dabei auf die bewährte Qualität aus dem Hause Nikon und deren Objektivpalette zu verzichten. Das Prisma ist fest verbaut und auch die Mattscheibe nicht einfach austauschbar. Die als äußerst robuste und zuverlässige „kleine FM“ gilt daher als einer der besten Spiegelreflexkameras ihrer Zeit. Durch ihre fast schmiermittelfreie Konstruktion ist diese auch noch bei extremen Minustemperaturen einsatzbereit, wo manche moderne Spiegelreflex in die Knie gehen wird.
Im Gegensatz zu späteren Nikons fehlt die Modellbezeichnung auf der Front. Das „FM“ taucht lediglich klein graviert auf der Rückseite links neben der Seriennummer auf.
Eine Stromversorgung benötigt die rein mechanische Kamera lediglich für den Belichtungsmesser. Versorgt wird die Kamera praktischerweise mit zwei noch heute gebräuchlichen LR44 Knopfbatterien. Der Belichtungsmesser wird ein- und ausgeschaltet, indem der Filmtransporthebel leicht ausgeschwenkt wird. Im Sucher signalisieren drei für die Zeit typischen rote LEDs die richtige Blenden-Zeit-Kombination und warnen vor einer entsprechenden (-) Unter- oder (+) Überbelichtung. Im Sucher wird sowohl gewählte Verschlusszeit angezeigt, wie auch die Blende vom Objektiv eingespiegelt. Eine Digitalanzeige findet man hier ebenso wenig wie die Meßpunkte von einem Autofokussystem. Die helle Mattscheibe verfügt über einen Schnittbildindikator und Mikroprismenring, welche das manuelle fokussieren entsprechend erleichtert.
Der hier abgebildete Winder ist ein nettes Zubehör, macht die ansonsten recht kompakte Kamera damit auch wesentlich schwerer und größer. In Zeiten einer entschleunigten analogen Fotografie spielt dieser ohnehin eine eher untergeordnete Rolle. .
Die Kamera wurde bis 1982 gebaut und war sowohl verchromt, wie auch in „Profi-Schwarz“ gebaut. Letztere ist auch noch heute etwas begehrter.
Ein „Robuster Einsteiger“ und Kameraklassiker ist die Nikon FM auf jeden Fall, denn diese hat sich im Rückblick als äußerst unempfindlich und zuverlässig. Daher gilt diese sicherlich nicht zu unrecht als einer der besten Spiegelreflexkameras ihrer Zeit. Das macht die Kamera auch noch heute zu eine guten Wahl für jene, die eine vollmechanische analoge Kamera mit puristischen Einstellungsmöglichkeiten schätzen, aber nicht gleich zu einer Systemkamera greifen möchten.
Die FM wurde von der FM2 abgelöst, welche sich hauptsächlich durch einen schnelleren Verschluss unterschied. Das elektronische Schwesternmodell ist die Nikon FE. Die Testfotos entsprechen der erwarteten Qualität der Objektive, welche man an den Body von diesem Kameraklassiker schraubt. Die Verarbeitungsqualität entspricht meinen Erwartungen bevor die Bodys immer mehr Plastik und Elektronik beherbergten.
Hi, toller Artikel! Bitte mehr Artikel dieser Art. Viele Grüße
Hi und danke fürs ermuntern weiter zu bloggen. Es sind noch etwa 70+ Artikel in der Warteschleife (Bearbeitung, Digitalisierung, Recherche) und ein Ende bisher noch nicht absehbar. Gruß aus Richtung Bodensee Rainer
Hallo toller Bericht, mehr davon.
Liebe Grüße Werner