Die INOS I aus dem Hause Voigtländer ist eine Rollfilmkamera aus den Jahren 1931-33. Die eher seltenere Kamera ist als solche gar nicht so einfach zu erkennen und wird daher meist mit der „Bessa“ oder „Rollfilmkamera“ verwechselt. Denn den Modellnamen, der bei der Firma Voigtländer meist in den ledernen Tragegriff geprägt wurde sucht man hier vergeblich.
Typisch ist der geteilte Rahmensucher, sowie die beiden Rotlichtfenster auf der Rückseite.
Bei der Inos I handelt es sich um die erste Zweiformatkamera aus dem Hause Voigtländer . Die Aufnahmeformate sind daher 6×9 und 4,5×6, die dafür notwendige Einlagemaske ist hingegen bei den meisten Modellen bereits verloren.
Die Kamera war mit verschiedenen Zentralverschlüssen wie dem Ibsor, dem Embezet oder einem Compur erhältlich. Ebenso richtete man sich mit den verschiedenen Objektiven vom Voigtar, Skopar bis hin zum Heliar an unterschiedliche Adressaten. Hier zu sehen zwei Inos I mit dem unvergüteten Skopar 10,5cm f4.5 und einem Compur mit den Verschlusszeiten Time, Bulb, 1s bis 1/250s.
Ein schönes und gleichzeitig praktisches Detail bildet die Tiefenschärfetabelle auf der Kamerarückseite, denn die Entfernung muss bei der Inos I geschätzt werden.
Der Brillantsucher lässt sich zur Nutzung fürs Quer- und Hochformat entsprechend schwenken, wobei mir der geteilte Rahmensucher zur Bildkomposition bedeutend lieber ist.
Als Sucherkamera im Taschenformat kann Fotografie kaum ursprünglicher und spartanischer sein.
Fotografieren kann man mit der Inos I auch noch heute sehr gut, denn ein Compur der 30er Jahre funktioniert auch noch nach Jahrzehnten zuverlässig und genau. Natürlich benötigen die Zentralverschlüsse nach Jahrzehnten des Stillstandes und verharzter Schmiermittel hier und dort eine kleine Überholung, aber auch das lohnt sich.
Anbei ein paar Scans vom ersten Testfilm.