„Amuse-bouche“ ist ein französischer Begriff, der in der kulinarischen Welt verwendet wird. Es bezieht sich auf einen kleinen, mundgerechten Appetithappen oder eine kleine Köstlichkeit, die oft vor dem eigentlichen Hauptgang in einem Restaurant serviert wird. Das Ziel eines Amuse-bouche ist es, den Gaumen zu erfreuen, den Appetit anzuregen und die Sinne auf das bevorstehende Mahl einzustimmen. Die fotografischen „Amuse-Bouche“ sind damit kleine informative und genussvolle Wissenshäppchen die Lust auf mehr machen sollen.
Im Film „Under Fire“ verwendet Nick Nolte in seiner Rolle als Fotograf und Kriegsberichterstatter Russell Price eine Nikon FTN, eine Leica M4-2 sowie eine motorisierte Nikon F2. Ein auffälliges Detail: Das Prisma der Arbeitspferde aus dem Hause Nikon ist mit farbigem Klebeband abgedeckt. Dabei ging es hier weniger darum etwas „lichtdicht“ zu machen, sondern damit eine Merkhilfe, eine Markierung vorzunehmen. Zu jener Zeit verfügten Kameras oft weder über ein Filmfenster auf der Rückseite noch über einen Filmtypenhalter. Diese „Markierung“ diente dazu, den aktuell eingelegten Film anzuzeigen – sei es Schwarz-Weiß, Farbe, Dia oder die Empfindlichkeit. Der Film hat sich vom Fotoreporter Matthew Naythons inspirieren lassen, der auch als Berater am Set von „Under Fire“ mitwirkte. Naythons spielte eine entscheidende Rolle bei der Schulung der Schauspieler in Bezug auf die Handhabung und den Einsatz von Kameras, einschließlich der Detailtreue wie dem Einsatz farbiger Klebebänder. Naythons war als Fotograf unter anderem in Saigon, in Guyana im People Temple und berichtete über nicaraguanische Revolution.
„Under Fire“ ist ein Film von Roger Spottiswoode aus dem Jahr 1983. Der Politthriller und Filmportrait über Kriegsjournalismus, lehnt sich eng an die historischen Ereignisse der nicaraguanischen Revolution von 1979, überzeugt nicht nur durch seine fesselnde Handlung, sondern auch durch die tiefgehende Charakterentwicklung. Die Hauptfigur beginnt mit dem Anspruch, ein neutraler Beobachter zu sein. Die Brutalität des Konflikts führt zu einer moralischen Zerrissenheit, die dazu führt, dass Price seine bisherigen Überzeugungen hinterfragt. Er wirft seinen Ethos über Bord und fälscht entscheidende Fotos zugunsten der Revolutionäre, was wiederum die politischen Ereignisse im Land beeinflusst. Der Film erreicht seinen Höhepunkt in den Szenen, in denen die Bilder von Prices Kamera die Lügen des Diktators entlarven und zu dessen Sturz beitragen. „Under Fire“ erlangte internationalen Erfolg und erhielt positive Kritiken. In den USA wurde der Film aufgrund seiner politischen Ausrichtung unter Ronald Reagan eher als Misserfolg betrachtet und erntete schlechte Kritiken. Die USA hatte damals lange den Diktator Anastasio Somoza Debayle unterstützt, bevor sich die Regierung dann unter Jimmy Carter distanzierte.
Ein Review zur Nikon F2 findet sich in einem weiteren Blogartikel dieser Website.