ausgeknipst oder doch „angeknipst“?

Ich selbst bin, wie viele andere Fotografen auch, immer auf der Jagd und Suche nach Originalzubehör. Nicht nur aus nostalgischen Gründen, sondern weil ich es benötige und es perfekt zur Kamera passt, auch in puncto Qualität meist überzeugt. Die Suche nach passendem Zubehör ist aber häufig eine kleine und manchmal monatelange Herausforderung. Gerade wenn es um älteres oder spezielles Zubehör geht, ist dieses entweder schwer zu finden oder wenn, dann zu Sammlerpreisen, die teils jenseits jeglicher Vernunft liegen. Bei vielen Onlineauktionen wurde meine persönliche Vernunftgrenze schon mehr als einmal überschritten.

So bin ich bei meiner Recherche immer wieder auch auf die Marke „ausgeknipst“ gestoßen – eine kleine Manufaktur in Würzburg, die mittels 3D-Druck Zubehör „made in Germany“ für Fotografen herstellt. Da ich selber einen 3D-Drucker besitze, ist die Erstellung von eigenen Entwürfen und „selber drucken“ natürlich, von den Anschaffungskosten abgesehen, „günstiger“. Allerdings kenne ich auch die anfänglichen Ärgernisse, wenn ein Druck misslingt, das Werkstück sich von der Druckplatte löst und dann bleiben noch die langen Zeiten die ein Druck benötigt. Das heißt, dass eine solche Anschaffung, die software- und hardwarebedingt Einarbeitung, sich für die meisten einfach nicht lohnt.

Ausgeknipst hat sich als eine Art Problemlöser auf dem Markt etabliert, wenn es um seltene, nicht verfügbare Zubehörteile oder auch ganz neue Produkte geht. Im Gegensatz zu den großen Herstellern, die oft nur Standardzubehör für aktuelle Modelle produzieren, bietet ausgeknipst Lösungen für genau die Lücken, die Profis und ambitionierte Hobbyfotografen ärgern. Egal, ob es sich um Adapter handelt, mit denen alte Filter an neueren Kameras genutzt werden können, oder spezielle Halterungen, die es einfach nicht mehr auf dem Markt gibt – ausgeknipst hat für viele Dinge eine Lösung parat.

Die Produktion über 3D-Druck ermöglicht es ausgeknipst, Zubehörteile in kleinen Stückzahlen und zu vertretbaren Preisen herzustellen. Klassische Produktionsmethoden wie Spritzguss oder CNC-Fräsen wären für geringere Stückzahlen schlicht zu teuer. Additive Verfahren wie der 3D-Druck ermöglicht nicht nur schnelle Anpassungen, sondern auch eine Vielfalt an Möglichkeiten, die für kleinere, spezialisierte Fotografenbedarfe kaum anders abgedeckt werden könnten.Daher habe ich mir ein paar passende Produkte für meine Hasselblads zukommen lassen. Ein paar Beispiele, die ich ausprobiert habe sind beispielsweise der Batterieadapter für die Hasselblad Elektromodelle, mit welchem ich Standardbatterien verwenden kann…

…einen Coldshoe für weiteres Zubehör, wie beispielsweise einen externen Belichtungsmesser.

Reduziermasken

Eine äußerst stabile Abdeckung zum Schutz für meine Magazine – auch unterwegs.

Verschiedene Abdeckungen, Filteradapter, einen Handgriff und eine Grundplatte. Die Verarbeitung der Produkte von ausgeknipst hat mich positiv überrascht. Denn manchmal haben mich 3D gedruckte Teile auch schon in den Punkten Passgenauigkeit und Stabilität dann doch enttäuscht. Ein weiterer Gesichtspunkt neben der reinen Funktionalität ist auch die Oberflächengüte der Produkte.

Ausgeknipst hat sich für mich als eine wertvolle Ergänzung zum Originalzubehör etabliert. Es ist auch erfrischend, eine kleine Manufaktur zu sehen, die gezielt auf die Bedürfnisse von Fotografen eingeht und mit innovativen Ansätzen Probleme löst, die in der Standardproduktion ignoriert werden oder nicht rentabel sind. Natürlich werde ich weiterhin nach Originalzubehör Ausschau halten und kaufen, aber für viele Anpassungen und seltene Teile ist ausgeknipst eine echte Bereicherung. Eine kleine ironisch gemeinte Kritik an das Unternehmen. Vielleicht sollte die Firma statt „ausgeknipst“ eher „angeknipst“ heißen, denn sie bringt frischen Wind in die Zubehörwelt der Fotografie und macht manche Kamera beispielsweise durch Batterieadapter erst wieder nutzbar.

Die Produkte sind auf vielen Onlineplattformen erhältlich oder direkt bei ausgeknipst.de. Mal nachschauen was es dort für meine anderen Kamerasysteme gibt…

One Reply to “ausgeknipst oder doch „angeknipst“?”

  1. Lieber Rainer,

    vielen Dank für das kleine Review! Freut mich sehr, dass du mit den Teilen zufrieden bist. Wenn du Verbesserungsvorschläge oder Produktideen hast, immer her damit 🙂
    Finde auch deine Produkfotos sehr schön.

    Liebe Grüße aus Würzburg
    Vladi @ausgeknipst

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