Der GOSSEN Profisix ist zwar bereits ein „paar“ Jahre alt, dennoch immer noch ein professioneller Belichtungsmesser aus dem Hause GOSSEN in Nürnberg. Groß ist er, so dass mein wesentlich jüngerer und hochmoderner Spotmeter Sekonic L-858D fast schon zierlich dagegen wirkt. Der Profisix erschien im Jahr 1977 und ist damit wie vieles älter als ich selbst. Ein weiteres unnötiges globiges obsoletes Accessoire oder ein Geheimtipp?
Der GOSSEN Profisix ein paar Argumente, welchen diesen auch noch heute sehr attraktiv machen. Der Profisix ist ein „System“-Belichtungsmesser, also zunächst mal ein hervorragendes Grundgerät, das durch verschiedene Vorsatzgeräte erweitert werden kann, von welchem mir tatsächlich noch ein paar fehlen. So gibt es beispielsweise noch weiteres Zubehör für Teleobjekitve, eine Sonde für die Großformatfotografie, eine Messsonde für kleine Objekte, Zubehör fürs Mikroskop und noch mehr.
Unter der Staubschutzkappe befinden sich die drei Buchsen, in welche das Zubehör entsprechend eingesteckt wird.
Für mich besonders interessant der „PROFI-spot“, welcher den Profisix damit in einen Spotmeter verwandelt und zwar mit einem wählbaren Messwinkel von 10, 5 und 1 Grad. Das Angebot an Spotmetern ist sehr übersichtlich. Neue, nicht appbasierte, Produkte sind aktuell lediglich der Sekonic L-858D oder der Reveni Labs Spot Meter.
Der ausgewählte Messwinkel wird dabei beim Blick durch den Spotmeter mittels zeitgenössischer roter LED-Technik eingeblendet. Beim umschalten legt sich eine Blende in entsprechender Größe über das Messfenster.
Der Belichtungsmesser verwendet keine Selenzelle, welche meist gealtert sind. Statt der sonst geläufigen CDS-Zelle kommt hier eine SBC-Zelle aus Silizium zum Einsatz (Silicon Blue Cell).
Damit hat der Profisix zu den meisten Belichtungsmessern mit CDS-Zelle einen weiteren Vorteil. Denn im Gegensatz zu den bekannten Knopfzellen mit Quecksilber verwendet der Profisix einen herkömmlichen 9V Block, welcher eben nicht nur lange hält, sondern überall vom Supermarkt bis zur Tankstelle problemlos erworben werden kann. Mit einem Druck auf die grüne Taste wird der Batteriezustand kontrolliert, der Zeiger des Messwerks sollte dann in das entsprechende grüne Feld „BATT.“ in der Anzeige wandern. Der 9V Block macht damit die häufig notwendigen Adapterlösungen, Spannungsanpassungen oder Anpassungen der Messwerte aufgrund anderer Spannungen komplett überflüssig.
Was mir beim Profisix tatsächlich eigentlich sehr gefällt, ist dessen einfache und intuitive Handhabung und Einhandbedienung. Mit einem Druck auf die rote Taste mit dem Zeigefinger kann entweder eine Einzelmessung oder Dauermessung vorgenommen werden, durch Drehung mit dem Daumen die Einstellscheibe einstellen – fertig! Die Messwerte bleiben dabei 30 Sekunden gespeichert, dann schaltet sich das Gerät wieder von selbst ab.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Übersichtlichkeit des Profisix, da sämtliche Informationen auf einen Blick abgelesen werden können. Verlängerungsfaktoren von Filtern können gleich von Anfang an berücksichtigt werden, ein Umrechnen, ein Umdenken und vor allem das versehentliche Vergessen entfällt damit komplett.
In waagrechter Stellung sollte sich der Zeiger vom Messwerkzeug mit dem unbeschrifteten grünen Strich auf der linken Seite decken. Ist dies nicht der Fall, kann der Belichtungsmesser einfachst mit einem Schraubendreher auf der Rückseite neu justiert werden.
Weitere Informationen und Dinge die es zu berücksichtigen gibt finden sich auf der Rückseite des Belichtungsmesser und des Zubehörs aufgedruckt.