Die Asahi Pentax Spotmatic gehört neben der Nikon F zu den wohl legendärsten japanischen Kameraklassikern der 60er Jahre. Es ist auch eine Kamerabody, welche der bis dahin führenden deutschen Kameraindustrie nachhaltig Kopfzerbrechen gemacht hat. Asahi bedeutet übersetzt „aufgehende Sonne“, Pentax ist dabei eine Wortschöpfung aus den Worten „Pentaprisma“ und „Contax“.
Die erste der Reihe, die SP wurde von 1964-1974 gebaut und entwickelte sich schnell zum Bestseller, welcher sich millionenfach verkaufte. Hier zu sehen eine Spotmatic SP in „profischwarz“ statt der Ausführung in „chrom“. Neben der TTL-Belichtungsmessung hat die „Spotmatic“ in Ihrer Namensgebung die Spotmessung zwar „versprochen“ aber diese nicht eingelöst. Eine Spotmessung konnte trotz der hohen Ambitionen erst in einem Nachfolgemodell der Reihe realisiert werden.
Die Verarbeitungsqualität würde ich als sehr gut und edel bezeichnen. Gebrauchsspuren in Form von Farbabrieb und Patina spiegeln lediglich das bisherige Leben und Behandlung wieder.
Die Spotmatic SP setzte nicht nur technisch, sondern auch ästhetische und funktionelle Designstandards. Die Formgebung, Anordnung aller Elemente und die Bedienung ist durchdacht und folgt einem der wichtigsten und noch heute gültigen Grundsätzen von Design „Form Follows Function“.
Die Spotmatic hat damit das archetypische Design nachfolgender SLR maßgebend geprägt und bleibt dabei selbst sehr minimalisitisch. Der Spotmatic SP fehlt beispielsweise ein fest verbauter Blitzschuh, was dem kantigen Design aber meiner Meinung im Vergleich zu den Nachfolgern sehr zugute kommt.
Die rein mechanische und manuelle Kamera bildet Verschlusszeiten von bis zu 1/1000s. Die Batterie wird daher lediglich für die Belichtungsmessung benötigt. Die Kamera verwendete ursprünglich die heutzutage nicht mehr erhältlichen Quecksilberbatterien PX400 mit 1,35 Volt. Die Kamera besitzt allerdings eine Brückenschaltung, welche die höhere Spannung von 1,55 Volt Batterien entsprechend anpassen kann.
Die Belichtung muss daher nicht an die etwas höhere Batteriespannung angepasst werden. Daher passt beispielsweise die eine oder andere Uhrenbatterie wie V387 oder V394 hinein, welche aber aufgrund des fehlenden Gummirings der Originalbatterie falsch herum eingelegt werden kann. Vielleicht hat aber auch noch der eine oder andere Uhrenmacherei eine nicht so „nicht mehr im Handel erhältliche“ Originalbatterie auf Lager. Hat man selbst eine leere PX400 Batterie zur Hand, sollte man den Gummiring retten und diesen an einer V387 anbringen. Alternativ besteht auch die Möglichkeit eine Hörgerätbatterie 312 zu adaptieren.
Die Spotmatic SP setzte wie die ostdeutschen Modelle auf das M42 Bajonett und eröffnet einem dadurch die Nutzung eines ganzen Objektivsuniversums.
Wie beim Kamerabody selbst, haben auch die Takumar Objektiv einen sehr guten Ruf. Hier zu sehen mit dem Super Takumar 50mm f1.4 mit 7 Elementen und radioaktivem Thoriumglas. Die Objektive werden an anderer Stelle von diesem Blog vorgestellt.
Ein robuster Kameraklassiker mit absoluter Kaufempfehlung.