Nikon F2 – Arbeitstier 2.0

1917 schließen sich drei japanische Unternehmen zur Japanischen Optischen Gesellschaft, der Nippon Kogaku Kogyo, zusammen welche später als Nikon bekannt werden sollte. Mit der Nikon F gelingt dem Unternehmen der Durchbruch im Profisektor. Die 1971 vorgestellte Nikon F2, zählt ohne Zweifel zu den Klassikern und Kameralegenden der 70er Jahre und auch darüber hinaus. Als Nachfolgemodell der Nikon F stand die F2 im Anspruch und dem Ruf besonders robust, zuverlässig und unverwüstlich zu sein. Ihre Zuverlässigkeit verdankt die modulare Systemkamera neben ihrer wertigen Verarbeitung vor allem dem Titanverschluss. Statt dem auch noch damals verwendeten Gummituchverschluss, wird bei der F2 eine hauchdünne Titanfolie verwendet. Sicherlich ein Grund, weshalb eine F2 in der Regel auch noch heute unter extremen Bedingungen funktioniert.

Das Baujahr kann aufgrund der ersten beiden Zahlen der Seriennummer bestimmt werden. Allerdings gibt es Ausnahmen, so kann eine 770XXXX beispielsweise noch 1976 und eine 779XXXX im Jahr 1978 gefertigt worden sein. Mit einer Verschlusszeit von bis zu 1/2000 Sekunde war die Kamera für damalige Verhältnisse schnell. Auch sonst ging es bei der Nikon F2 immer auch um Schnelligkeit, hierfür standen unterschiedliche Motorisierungen zu Auswahl. Nikon entwickelte für die F2 gleich drei verschiedene Motorantriebe (den MD-100 High-Speed mal außer Acht genommen) und entsprechende Batterie- und Akkuteile wie den MB-1 und den MB-2. Während bei der F der Motorantrieb von einer Fachfirma angepasst werden musste, konnten die neuen MD-1, MD-2 und der etwas günstigere MD-3 einfach an den Body angesetzt werden. Letzter ist etwas weniger leistungsfähig, dafür muss bei diesem aber auch nicht der O/C-Riegel der Unterseite entfernt werden. Für diskrete Streetfotografie eignet sich eine motorisierte F2 mit dem typischen Auslöse- und Motorgeräusch nicht. Als Systemkamera bot die Kamera neben verschiedenen Suchern ein reichhaltiges Angebot an Mattscheiben und weiterem Zubehör an.

1977 führt Nikon dann das Ai System ein, welches den Objektivwechsel wesentlich erleichtert. Entsprechend dafür erscheinen die hierfür modifizierten Bodymodelle F2A mit dem Sucher DP-11 und F2AS mit dem DP-12 Sucher, einmal mit Zeigerelement und Anzeige mit LEDs. Die Modelle sind aufgrund ihrer Beschriftung „A“ und „AS“ deutlich zu erkennen und zu unterscheiden. Später, wesentlich seltener und teurer erschien noch die Highspeedvariante F2H und in Titan die F2T. 1980 wurde die Kamera von ihrem Nachfolgemodell, der nicht weniger legendären F3, abgelöst.

Kurz zusammengefasst gab es von der F2 gar nicht viele Modelle. Die Unterschiede betreffen mehr das Suchersystem und weniger den Body. Bei der Anschaffung einer F2 sollte man daher unbedingt einen Blick auf seinen Bestand von Objektiven werfen. Wer entsprechend viele Ai oder AiS Objektive sein Eigen nennt, sollte daher das entsprechende Bodymodell auswählen. Beim dem gezeigten Modell handelt es sich dementsprechend um eine schwarze F2A aus dem Jahre 1977 mit DP-11 Photomic Sucher. In Kombination mit einem AiS Nikkor 55mm f1.2, dem MD-3, auf dem Bild ohne Akkuteil und dem Soft Shutter Release AR-1. Eine interessante Kombination, welche nebenbei immer noch hervorragende Ergebnisse liefert und bei der Bedienung sehr viel Freude bereitet.

  • F2 Eyelevel mit Prismensucher ohne Belichtungsmessung
  • F2 Photomic mit Messnadel und Kadmiunsulfidzellen
  • F2S Photomic mit LED und Kadmiumsulfidzellen
  • F2SB Photomic mit LED und Siliziumdioxidzellen
  • F2A Photomic mit Ai-Anschluss und Meßnadel
  • F2AS Photomic mit Ai-Anschluss und LED
  • F2T mit Teilen aus Titan
  • F2H die seltene High-Speed Variante

Weitere Testfotos finden Sie im Albun von flickr unter https://flickr.com/photos/194266294@N03/sets/72157720242235020

 

 

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