Rekordverdächtige oder doch eher Dinosaurier? Die Serie der Agfa Record war als Nachfolger der Serie „Billy“ gedacht. Dabei handelt es sich um Nachkriegskameras aus den frühen 50er Jahre, hergestellt in den deutschen AGFA Kamerawerken München. Dennoch war diese Serie einer letzten ihrer Art, denn der Rollfilm wurde immer mehr vom beliebter werdenden Kleinbild abgelöst. Bei der Record handelte es sich um eine verhältnismäßig erschwingliche Serie, denn Agfa hatte vor allem wie andere Kamerahersteller auch, den Verkauf von Verbrauchsmaterial und Laborleistungen im Sinn. Während die hier gezeigte Record II mit einem dreilinsiges Agnar eine reine Sucherkamera ist, war die Record III eine Messsucherkamera mit vierlinsigem Soninar. Das Record II gab es in drei verschiedenen Ausführungen, welche sich beim Verschluss und damit im Preis unterschieden. Mit einem Pronto ausgestattet für 99,- handelte es sich im Gegensatz zum Prontor S für 125,- DM, mit Prontor SV für 135,- DM um das günstigste Modell. Wie auch immer kommt es bei Fotografie vor allem darauf an, wer sich hinter der Kamera befindet, denn es handelt sich immerhin um eine sehr kompakte Mittelformatkamera mit einem Negativformat von 6×9.
Auf der rechten Kameraschulter befindet sich recht praktisch eine drehbare Tiefenschärfeskala.
Weitere Testfotos finden sich auf Flickr: https://www.flickr.com/gp/194266294@N03/si791U