Nikkor-Q Auto 200mm f4

1964 finden die Olympischen Spiele in Tokio statt und die japanische Kampfkunst Judo ist zum ersten Mal olympische Disziplin. Die erste Austragung der Spiele in Asien und ein Meilenstein für Japan, das sich nach dem Zweiten Weltkrieg zum ersten Mal als wichtiger internationaler Sportgastgeber präsentieren konnte und ein wichtiger Schritt in der nationalen Identität und Erneuerung Japans. So trug dieses internationale Event mit dazu bei, Japan wieder in die Weltgemeinschaft zu integrieren.

Bei den Spielen damals auch dabei, das Nikkor-Q Auto 200mm f4, ein Klassiker unter den Teleobjektiven, denn mit diesem begann unter anderem das Zeitalter der Teleobjektive für Spiegelreflexkameras. Aufgrund der langen Bauzeit war es bei einer Vielzahl von Fotografen beliebt und noch heute in Erinnerung.

Das „Q“ in der Modellbezeichnung steht für „Quattro“, ein italienisches Wort für „vier“, denn das Objektiv ist ein Vierlinser. Das „Auto“ verweist auf den automatischen Blendenmechanismus, das Objektiv wird bei der Aufnahme abgeblendet und dann wieder „automatisch“ geöffnet.

Das Objektiv wurde von 1961 bis 1976 gebaut. Ab 1973 kam noch eine mehrfachvergütete Version auf den Markt, welches am „C“ in der Bezeichnung erkennbar ist und ab der Seriennummer 570001 beginnt. Aber auch das ursprüngliche Objektiv wurde nach seinem erscheinen bereits verbessert. Mit der wachsenden Beliebtheit der Farbfotografie waren die Aufnahmen aufgrund des verwendeten Glases etwas „blaustichig“. Unter Beibehaltung des grundlegenden Designs wurden ab 1967 und beginnend mit der Seriennummer 420001 Verbesserungen vorgenommen, wozu auch das hier vorgestellte Objektiv gehört. So wurde die Naheinstellgrenze von 3 auf 2 Meter verkürzt. Es besitzt sieben statt den früheren sechs Blendenlamellen. Die kleinste Blende beträgt nun 32 statt 22.

Insgesamt handelt es sich bei 630 Gramm schweren Objektiv um ein robustes Nikkor mit dem klassischen „Berg-und-Tal“-Design und F-Bajonett, welches bereits ab einer Blende 5.6 überzeugend performt. Äußerst praktisch ist die ausziehbare Sonnenblende und der für Nikonobjektive typische Filterdurchmesser von 52mm.

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