Die „Hindenburg-Retina“ von Robert Moser

Der Untergang des Zeppelins LZ 129, besser bekannt als die „Hindenburg“, am 6. Mai 1937, stellt eines der tragischsten Ereignisse in der Geschichte der Luftfahrt dar. Die Hindenburg, ein stattliches Luftschiff, war ein Symbol für Luxus und Innovation in der damaligen Zeit. Mit ihrem Schwesternschiff gehörte die Hindenburg zum größten jemals gebauten Luftschiff. Dieses war etwa 245 Meter lang, hatte einen Durchmesser von circa 41 Metern und einen Gasinhalt von 200000 Kubikmetern.

Rainer Leyk – Foto Ausstellung Zeppelin-Museum Friedrichshafen

Es ist immer wieder erstaunlich, was sich in alten Kamerataschen von Dokumenten, Hotelrechnungen oder wie in diesem Falle ein Negativ so findet. Tatsächlich bin ich daher wohl im Besitz eines Originalnegatives im Format 6×4,5, welches die Hindenburg LZ 129 oder deren Schwesternschiff Graf Zeppelin LZ 130 zeigt.

Originalnegativ 6×4,5 welches vermutlich die Hindenburg zeigt

Ihr Verlust wurde zu einem Wendepunkt für die Zukunft der Luftschifffahrt. Die Hindenburg sollte von Frankfurt nach Lakehurst, New Jersey, fliegen und befand sich bereits im Landeanflug, als die Katastrophe eintrat. In nur wenigen Sekunden brach ein gewaltiges Feuer aus, das das gesamte Luftschiff in Flammen hüllte. Die Ursache für die Tragödie wurde später auf eine Kombination aus einem undichten Wasserstofftank und einer statischen Elektrizitätsentladung zurückgeführt, auch wenn sich bis heute noch allerlei andere Theorien halten. Von den 97 Menschen an Bord, darunter Passagiere und Besatzungsmitglieder, kamen 36 ums Leben. Zusätzlich verlor ein Arbeiter am Boden sein Leben. Die entsetzlichen Bilder des brennenden Luftschiffs und die verzweifelten Rettungsversuche prägten sich tief in das kollektive Gedächtnis ein. Die Hindenburg-Katastrophe hatte weitreichende Auswirkungen auf die Luftfahrtindustrie. Das Vertrauen in Wasserstoff als Traggas erlitt einen schweren Schlag, und es wurden verstärkte Sicherheitsmaßnahmen eingeführt. Helium, ein nicht brennbares Gas, ersetzte zunehmend Wasserstoff als Traggas in Luftschiffen. Die tragischen Ereignisse von Lakehurst führten dazu, dass die Ära der zivilen Zeppeline abrupt endete.

Rainer Leyk – Zeitungsausschnitt im Zeppelin-Museum Friedrichshafen

Die Hindenburg-Katastrophe markierte nicht nur das Ende eines spektakulären Luftschiffs, sondern auch das Ende des Traums von Luftschiffreisen für die breite Öffentlichkeit. Das Erbe der Hindenburg-Katastrophe besteht in ihrer Rolle als Mahnung für die Notwendigkeit ständiger Innovationen und Verbesserungen im Bereich der Luftfahrttechnologie. Auch wenn die Ära der zivilen Zeppeline vorüber ist, bleibt die Hindenburg als trauriges Symbol für die Risiken und Herausforderungen in der Geschichte der Luftfahrt bestehen. Unter den Opfern befand sich auch der jüngste Maschinist des Luftschiffes. Robert Moser aus Winzeln im Schwarzwald. Dieser versuchte sich wohl noch durch einen Sprung aus dem Luftschiff zu retten, wurde aber dann unter diesem begraben. Im Zeppelin-Museum Friedrichshafen sind unter anderem persönliche Gegenstände Robert Mosers ausgestellt, neben seiner Tropenuniform unter anderem auch die Kamera des begeisterten Hobbyfotografen. Dabei handelt es sich unverwechselbar um eine Kodak Retina 118 „Made in Stuttgart-Wangen“ in den Werken von Dr. August Nagel. Diese wurde unter den Trümmern geborgen und dem Maschinisten Robert Moser zugeordnet.

Rainer Leyk – Foto Kodak Retina 118, Zeppelin-Museum Friedrichshafen
Rainer Leyk – Foto Kodak Retina 118, Zeppelin-Museum Friedrichshafen
Rainer Leyk – Foto Kodak Retina 118, Zeppelin-Museum Friedrichshafen

Fotos Rainer Leyk mit freundlicher Genehmigung und Veröffentlichungsfreigabe durch die Presseabteilung des Zeppelin-Museums Friedrichshafen. Ein Besuch im Zeppelin-Museum lohnt sich für jedes Alter!

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