VEB Pentacon in Zeiten des getrennten Deutschlands in Ost und West. Die Praktica B200 ist die erste Kamera der B-Reihe und löst damit die erfolgreiche und rein mechanische L-Reihe ab. Die B200 in „profischwarz“ wurde von Dezember 1979 bis August 1982 in der VEB Pentacon in der ehemaligen DDR gefertigt und bot so einige Neuerungen, übrigens dringend benötigte Neuerungen um den Abstand zur japanischen Konkurrenz aufzuholen.
Das Design mit der genoppten Belederung entstand im Designbüro der VEB Pentacon unter Manfred Klaus von Rolf Schreiber und Reinhard Voigt.
Tatsächlich muss die B200 den Vergleich zu Konkurrenz aus Fernost nicht scheuen und dafür benötigte man im Bereich Elektronik Unterstützung. So wurde die komplette Kameraelektronik auf flexibler Leiterplatte bei Nippon Electric Company, kurz NEC, sozusagen „eingekauft“. Damit hatte man die Kameras auf den aktuellen Stand der Technik katapultiert und geboostert , die nun über eine mittenbetonte Belichtungsmessung und neben einer vollmanuellen Bedienung auch über eine Zeitautomatik nach Blendenvorwahl verfügte. Japan hatte sich vieles von der deutschen Kameraindustrie abgeschaut, nun benötigte diese selber das KnowHow im Bereich der Elektronik aus Fernost. Der Einkauf in Japan kostete aber dringend selbst benötigte Devisen und so war die DDR unter Druck sich aus dieser Abhängigkeit auch wieder zu lösen und selbst eine entsprechende Chiptechnologie zu entwickeln. Die Nachfolgemodelle waren zwar wieder elektronisch „made in DDR“, dafür auch wieder mehr ein technologischer Rückschritt.
Die neue Reihe verabschiedete sich vom M42 Schraubgewinde und verfügte nun über ein Objektivbajonett. Über einen erhältlichen Adapter konnten aber auch weiterhin M42 verwendet werden.
Der weiterentwickelte Metalllamellenverschluss ist nicht mehr rein mechanisch, sondern elektronisch gesteuert. Die Belichtungszeit kann nun stufenlos von 1/1000 bis 40 Sekunden gesteuert werden. Das macht nun allerdings auch die zwingende Verwendung einer Batterie notwendig, ohne diese funktioniert die Kamera nur in der Notzeit von 1/90.
Die Kamera muss ausgeschaltet werden, denn sonst leert sich die Batterie und die Kamera ist entsprechend vielleicht nur noch in der Notzeit einsatzbereit.
Der Sucher bietet eine Skala mit 14 LEDs im Sucher sowie einem dreigeteilten Schnittbildindikator. Die ausgewählte Blende wird in den Sucher eingespiegelt.
Etwas seltener ist das Carl Zeiss Jena Praktikar 50mm f1.4 MC in der Version 1. Dieses ist der Nachfolger vom berüchtigten Pancolar. Die erste Version welche an den außenliegenden Gravuren zu erkennen ist verwendet noch thoriumhaltiges, also radioaktives Glas. Da das Objektiv aufwendig und teuer war wurden von diesem Objektiv von 1980 bis 1983 nur etwa 12500 Stück hergestellt.