Selbst einem Meister seines Faches unterlaufen gelegentlich Missgeschicke – ein Umstand, dem auch ein Fotograf, Dozent, Autor und Künstler für Kollodium und andere fotografisch-künstlerische Techniken nicht entgeht. Das Bedauern ist groß, wenn historische Gerätschaften zu Schaden kommen. In diesem spezifischen Fall kam es zum Sturz einer mechanischen Blende, was zu einem Haarriss im Gehäuse, einem Riss und abgebrochenen Teil des Innenläufers, verbogenen Blendenlamellen und mehreren ausgebrochenen Bolzen führte.
Die fragilen Gussteile mit unbekannter Legierung zu löten wollte kein Metaller wirklich mit Interesse übernehmen, weshalb ich letztlich selbst die Reparatur vornehmen musste. Die Suche nach Handwerkern für derart feine Arbeiten gestaltet sich heutzutage schwierig, und jene, die sich finden lassen, verlangen oft exorbitante Stundenlöhne. Dennoch sollte, analog zur Automobilindustrie, eine Lösung möglich sein. Wenn auch nicht fachgerecht, wurden die Bruchstellen mit 2K-Komponentenkleber und filigranen Metallblechen verstärkt. Die Blendenlamellen konnten teilweise geglättet werden, und die ausgebrochenen oder fehlenden Bolzen wurden durch Nägel ersetzt. Sollte die aktuelle Reparatur nicht ausreichend sein, wäre eine präzise CNC-Nachfertigung des Innenläufers oder Neuanfertigung von Blendenlamellen erforderlich. Solange jedoch das Reparierte hält, bleibt die Blende weitgehend in ihrem originalen Zustand erhalten.
Hast Du prima hinbekommen.
Glückwunsch!
Das sieht ausgezeichnet aus. Mir als Mechaniker-Servicetechniker sind auch schon Lamellenzapfen herausgefallen, allerdings bei viel kleineren Blenden. Das Blech ist so dünn, daß nur erneures Verstemmen möglich ist, Löten unmöglich. Mit brüchigen Legierungen habe ich kaum zu tun, kenne das Thema aber. Gratulation, weiter so!