Takumar + Zenith = Frankensteins Monster?

Ich hätte besser aufpassen sollen und mit einem kleinen Aufschrei stelle ich fest: „Nein, was habe ich getan?“. Wie in Mary Shelleys Roman Frankenstein habe ich zusammengefügt was zwar irgendwie passt, aber nicht zusammen kommen darf. Frankenstein oder der moderne Prometheus ist ein berühmter Roman von Mary Shelley, der 1818 veröffentlicht wurde. Die Geschichte dreht sich um Victor Frankenstein, einen jungen Wissenschaftler, der besessen davon ist, das Geheimnis des Lebens zu entschlüsseln. Er experimentiert und erschafft schließlich ein künstliches Wesen, das er als “Monster” beschreibt, aber oft auch als “Frankensteins Monster” bezeichnet wird. Im Verlauf des Romans erfahren wir, wie Victor Frankenstein das Monster erschafft, jedoch von seiner eigenen Schöpfung entsetzt ist, sobald sie zum Leben erwacht.

Das Monster ist zunächst friedlich und versucht, menschliche Gesellschaft zu finden. Es wird jedoch von den Menschen aufgrund seines Aussehens und seiner Andersartigkeit abgelehnt und verstoßen, was es zu einem isolierten und verbitterten Wesen macht. In Mary Shelleys Roman gibt es eine Parallele zur Prometheus-Geschichte, da Victor Frankenstein ebenfalls versucht, das “Feuer” der Schöpfung zu stehlen, indem er Leben erschafft. Er greift in die natürliche Ordnung ein und übernimmt die Rolle eines Schöpfers, indem er eine künstliche Kreatur schafft. Ich habe aus Eile ebenso zusammengefügt, was nicht zusammengehört. Ich besitze eigentlich zwei identische M42 Takumar 55m f1.8. „Eigentlich“ identisch, aber das eine Objektiv besitzt einen solchen Pin und das andere nicht. An sich kein Problem, wenn man das Objektiv an die richtige Kamera setzt. An einem entsprechenden Adapter oder an einer Zenith, geht beides eine sehr dauerhafte und unheilige Verbindung ein, indem eben genau dieser Pin in eine der Vertiefungen des Bajonetts rutscht.

Schnell stellt sich die Frage, welchen Teil man davon retten oder opfern möchte? Den Kamerabody, das Objektiv oder besser beides? Dem ganzen mit Kraftaufwand oder einem heftigen Ruck zu begegnen mag zwar im ersten Augenblick naheliegend oder verführerisch sein, das Endergebnis wird einen allerdings weder erfreuen noch überzeugen. Die Spaltmaße zwischen Objektiv und Kamera sind eng. Auch der vielversprechende Versuch diese Verbindung mittels einer Präzisionsfühlerlehre zu lösen zeigte jedenfalls bei mir weder eine Wirkung noch erkennbaren Erfolg. Dies ist keine Anleitung, sondern zeigt einfach den Weg, wie ich Objektiv und Kamerabody wieder erfolgreich voneinander trennen konnte. Schnell ist man mit einem Schraubenzieher einmal abgerutscht und gerade in diesem Fall wäre ein Glasbruch der hinteren Linse aus ganz anderen Gründen gar nicht so ungefährlich. Der Zusammenbau erfolgt anschließend in umgekehrter Reihenfolge. Der Arbeitsaufwand beträgt etwa 15 Minuten.

Frontring mit Objektivwerkzeug oder Gummiring lösen.

3 Schrauben lösen.

Metallring vorsichtig abheben.

3 Schrauben vorsichtig lösen.

Position des Elementes markieren oder fotografieren und vorsichtig herausheben.

Feder beiseite schieben und den Pin nach oben ziehen. Dabei kann das M42 Objektiv nun wieder vom Body gelöst werden.

Objektiv in der umkehrten Reihenfolge wieder zusammenbauen und darauf achten, dass die Blende sich verstellen lässt.

Kamerabody und Objektiv haben überlebt, werden aber niemals wieder zusammenkommen, außer der Pin wird eines Tages stillgelegt.

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