1959 wird von Meyer-Optik Görlitz ein neues Objektiv mit dem Werbespruch „Ein neues Auge blickt in die Welt“ vorgestellt. Dieses sollte aber kurze Zeit später wieder vom Markt verschwinden. Mit dem Primotar 50mm f2.8 brachte Meyer-Optik Görlitz ein ebenso lichtstarkes Konkurrenzprodukt zum Tessar 50mm f2.8 von Zeiss Jena auf den Markt.
Das vierlinsige Objektiv kommt nicht nur äußerlich ausgesprochen modern daher. Um die optischen Eigenschaften zu erreichen wurden optische Spitzengläser der damaligen Zeit aus Schwer- und Schwerstkron verwendet. Wie andere Optiken mit solchen Spezialgläsern ist das Pancolar 50mm f2.8 radioaktiv strahlend.
Die wachsende Konkurrenz aus Görlitz wurde in Jena sicherlich kaum positiv gesehen. In der DDR gehörten die Betriebe und Produktionsmittel dem Staat und waren weitgehend in staatlichem Besitz. Dies war ein zentrales Merkmal der sozialistischen Planwirtschaft, in der die Produktionsmittel unter staatlicher Kontrolle standen. Privateigentum an Produktionsbetrieben und Industrien war weitgehend verboten. Stattdessen wurden die Betriebe vom Staat zentral geplant, geleitet und Konkurrenz eher unüblich. So soll Meyer-Optik Görlitz auf den Zugriff von optischen Gläsern abgeschnitten worden sein, worauf die Produktion des Objektivs bereits nach zwei Jahren wieder eingestellt werden musste. Das Primotar ist daher, besonders mit M42, gar nicht so einfach zu finden.
Die Testfotos sind bei diesem sehr gut auskorrigierten Objektiv alle offenblendig aufgenommen.